Genre: Jugendbuch ISBN: 978-3401603728
Preis: HC - 18,00 €, ebook - 14,99 €
>> Ich bin online - in meinem Leben. Lebendig. Jetzt. << Seite 223
*** Eure schöne neue Welt ist tödlich! ***
Mit einem Schlag endet Vivians sorgenfreies Leben: Ihre Mutter Sofia wurde ermordet! Die erfolgreiche Game-Entwicklerin stand kurz vor dem Release eines bahnbrechenden Computerspiels. „White Maze“ wird mit neuartigen Lucent-Kontaktlinsen gespielt - dank ihnen erleben die Spieler virtuelle Game-Welten mit allen Sinnen. Aber warum zerstörte Vivians Mutter kurz vor ihrem Tod die Prototypen der Linsen? Zusammen mit dem schulbekannten Hacker Tom will Viv den Mord an Sofia aufklären. Dazu muss Viv selbst Lucent-Linsen einsetzen und tief in die virtuelle Welt eintauchen. Doch dort ist es für den Mörder ein Leichtes, die falsche Realität nach seinen Spielregeln zu manipulieren. Kann Vivian ihren eigenen Gefühlen vertrauen, wenn alles, was sie sieht, hört, riecht und schmeckt, bloße Lüge ist?
Wer bin ich?
In Vivians Leben dreht sich alles um die neusten Trends, die heißesten Jungs und die angesehensten Partys. Dank ihrer Mutter ist sie immer mit den modernsten Technologien ausstaffiert. So auch, als dessen neuste Veröffentlichung bevorsteht. Doch noch bevor Viv die Linsen ausprobieren kann, zerstört ihre Mutter diese, nur wenige Stunden später wird sie tot aufgefunden.
Verzweifelt wendet Viv sich an den schulberüchtigten Hacker Tom, um auf dem Laptop ihrer Mutter Antworten zu finden. Ehe die Beiden sich versehen, werden sie von Mainhead, der Firma für die Vivs Mutter gearbeitet hat, verfolgt. Doch auch im bald erscheinendem Spiel für die Linsen „White Maze“ lauert eine tödliche Gefahr.
Hauptsächlich erzählt Vivian die Geschichte aus ihrer Sicht. Zwischendurch übernimmt aber ein personaler Erzähler die Aufgabe und begleitet dabei verschiedenste Personen. Der Sichtwechsel war hilfreich, um einiges zu verstehen. Die unterschiedlich gewählten Zeiten allerdings, sind etwas verwirrend und teils auch anstrengend beim Lesen. Der Schreibstil war jedoch durchweg flüssig, passend und sehr angenehm.
In Vivians Welt kommunizieren die Menschen über Linsen. Dort befinden sich, wie bei Smartphones auch, verschiedene Apps und Programme drauf, über die die Leute telefonieren, chatten oder Spiele, sogenannte AR-Games, spielen können. Bislang nur die Sinne Hören und Sehen berücksichtigt, sollen mit den neuerfundenen Lucent-Linsen alle fünf Sinne angesprochen werden. Nicht nur Viv und ihre Freunde fiebern den Linsen entgegen, die komplette Menschheit kann es kaum erwarten in eine zweite Realität zu versinken.
Charaktere
Genau wie Vivian sind viele Menschen der AR verfallen und vergessen, wie es in der Realität ist. Der Schülerin wird dies im Laufe der Geschichte bewusst, da sie unweigerlich offline geschaltet wird. Ohne ihre Linsen kommt sie sich schnell hilflos vor, bevor sie über die schönen Dinge im Leben stolpert. Dinge, die es in der AR nicht gibt. Vivian macht eine wichtige Entwicklung im Buch durch, die ihr bei der SUche nach der Wahrheit hilft und beschützt. Durch diese Wandlung, weg vom It-Girl Dasein, wurde sie mir schnell sympathisch.
Tom ist für Vivian ein echtes Mysterium. Die verschiedensten Gerüchte kursieren über den Hacker herum, doch ob sie stimmen kann Vivian nur schwer einschätzen. Tom nimmt sich ihrer an, als sie ihn um Hilfe bittet und bringt sie mit seiner lockeren Art und dem verschmitzten Grinsen auf andere Gedanken. Auch fässt er schnell klare Gedanken und rette ihr damit mehrmals die Haut. Er war ebenfalls auf Anhieb sympathisch, aber seine lässige Art ließ zum Schluss leider etwas nach und er wurde eher unscheinbar.
Zu Beginn war zwischen den Beiden ein hin und wieder vorhandenes Knistern, doch ab der Hälfte war ihre Beziehung plötzlich sehr gewichtig und sehr weit fortgeschritten, dafür, dass sie sich erst ein paar Tage kannten.
Die „Crew“ zu der Tom Viv später bringt und bei der sie unterkommt, bestand aus gut gewählten Charakteren. Von freundlich und hilfsbereit, bis hin zu mißtrauisch und eifersüchtig. Mir gefielen die drei Mitstreiter gut und sie rundeten die Gruppe perfekt ab.
Mir gefiel das Buch im Großen und Ganzen sehr gut. Besonders die Erkenntnisse, die Vivian über die virtuelle Welt erlangt. Nur die Beziehung zwischen ihr und Tom ging mir zu zügig und bekam zu viel Gewicht in der Geschichte.
June Perry alias Marion Meister liebt es, in andere Charaktere und ungesehene Welten zu schlüpfen. Besonders gerne erfindet sie zukünftige Szenarien, die von unserer Gegenwart nicht weit entfernt sind. Die ersten Augmented-Reality-Spiele hat sie sich auf den Reisen durch alte Ruinen selbst erdacht, später entdeckte sie Pen & Paper sowie Video-Adventure-Games für sich. Inzwischen fiebert sie den unbegrenzten Spiel-Möglichkeiten der virtuellen und erweiterten Realität entgegen – diese haben sie zu „White Maze – Du bist längst mittendrin“ inspiriert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen