06.08.2018  

{Rezension} Das Geheimnis der Papiermacherin von Andrea Bottlinger

                  Taschenbuch: 416 Seiten                       Verlag: Aufbau Taschenbuch (13. Juli 2018) 

                  Genre: Historischer Roman                      ISBN: 978-3746634036

                  Preis: TB - 9,99 €, ebook - 7,99 €

Eine junge Frau kämpft um ihr Glück.

Nürnberg, 1621: Annas großer Stolz ist die Papiermühle ihres Vaters: Doch nun steht sie kurz vor dem Bankrott. Ihr Vater ist resigniert, aber Anna will die Familientradition nicht aufgeben. Ein harter Kampf, der durch Bartholomäus, ihren ärgsten Konkurrenten, nur noch erschwert wird. Denn dieser versucht mit allen Mitteln, sie in den Ruin zu treiben. Dann taucht dessen Bruder Johann auf, er ist viel attraktiver, als Anna lieb ist, macht ihr den Hof und warnt sie vor Bartholomäus. Aber kann sie ihm trauen?

Blut färbte den frisch gepressten Bogen Papier rosa.

Seit ihre Mutter starb und ihr Vater dem Alkohol und dem Glücksspiel verfallen ist, übernimmt Anna Verantwortung für die Geschäfte in der familiären Papiermühle. Doch während im Umland Krieg herrscht und Flüchtlinge die Stadt Nürnberg überrennen, laufen die Geschäfte schlecht. Anna und ihre Freunde hecken einen nicht ganz legalen Plan aus, um an Lumpen für das Papier zu kommen. Allerdings läuft nicht alles glatt und sie legen sich ungewollt mit dem Nürnberger Untergrundboss an. Und dann ist da auch noch dieser charmante Söldner, der ihr immer wieder aus der Klemme hilft und eindeutig mehr zu wissen scheint, als er zugeben will.

Abwechselnd und durch einen personalem Erzähler geführt, folgt der Leser Anna und Johann, dem Söldner. Der Schreibstil war angenehm und die Geschichte ließ sich flüssig lesen. 
Die Handlung des Buches lag ganz klar bei Anna, der Papiermühle und dessen Geschäft. Doch auch kleine Flirts und Witzeleien kamen nicht zu kurz.

Charaktere

Anna war taff und schreckte auch nicht vor Verbotenem zurück, um ihre Mühle zu retten. Ihr Geschäft war ihr Ein und Alles, dass mussten auch andere schnell erkennen. Bei Unternehmungen stellte sie sich nicht schusselig an und vor allem war sie gerissen und ließ sich nicht so schnell an der Nase herum führen. Sie war eine sympathische und kraftvolle Protagonistin.

Der ehemalige Söldner Johann kehrte mit einer Verletzung zu seinem Brüder zurück und erledigte einen eher ungewollten Auftrag für ihn, bevor er Anna und ihren Freunden über den Weg lief. Mit der Hoffnung seinen Bruder von dessen Machenschaften abzuhalten, wurde er teil seines „Geschäftes“. Er ließ sich nicht beirren und versuchte alles friedlich zu regeln, zudem sah er sehr lange über die Fehler seines Bruders hinweg. Er wollte einfach nicht loslassen. 

Annas Freunde, die Lumpensammlergeschwister Marie und Paul, ihr Mitarbeiter Jackel und der Schmuggler Matthias waren trotz einiger Fehler loyal und liebevoll. Ihr Herz saß definitiv am rechten Platz, obwohl sie als niedere Geborene gewiss kein leichtes Leben hatten. Besonders der Schmuggler Matthias mit seinem vorlauten Mund wuchs mir schnell ans Herz.

Obwohl mir Charaktere und Geschichte gut gefielen, muss ich sagen, dass Anna und ihre Freunde von einem Problem ins nächste schlitterten. Es gab wenig Luft zum durchatmen.
Andrea Bottlinger wurde 1985 in Karlsruhe geboren. Sie hat in Mainz Buchwissenschaften, Komparatistik und Ägyptologie studiert und lebt und arbeitet inzwischen als freie Lektorin und Autorin in Heilbronn.
©Aufbau Verlag

Ein riesengroßes Dankeschön an 
für das Rezensionsexemplar!

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