15.10.2020  

{Rezension} Der Stier im roten Mantel von Wolfgang Wirth

                    Taschenbuch: 346 Seiten                           Verlag: epubli (14. Juli 2020)

                    Genre: Roman                                             ISBN: 978-3752975499

                    Preis: TB - 12,99 €, eBook - 4,99 €

Der konservative und etwas kauzige Max bricht mit seiner Frau Marie zu einer Kreuzfahrt auf, wobei er nur ungern seine Tochter zu Hause lässt. Als ihm in Casablanca Antiquitäten zum Verkauf angeboten werden, die sich bei ihm zuhause befinden, läuft sein Urlaub aus dem Ruder und startet in eine ganz persönliche Odyssee, in der er niemandem mehr trauen kann, nicht ahnend, welches Geheimnis eines seiner Gemälde birgt. Geschickt verknüpft der Autor seinen spannenden Plot mit geschichtsträchtigem Hintergrund und lässt seinen Antihelden Max im Laufe der Geschichte zu ungeahnter Form auflaufen.

"Schnell, Cassiel. Nimm Mava, lauft hoch in euer Zimmer und versteckt euch!"

Seit Jahren fahren Bänker Max und seine Frau Marie das erste mal alleine in den Urlaub. Während Tochter Lisa zu Hause bleibt, genießen die Zwei ihre Kreuzfahrt im Mittelmeer, bis sie in Casablanca anlegen. In einem Antiquitätengeschäft finden sie ausgerechnet ihr Gemälde zum Verkauf, abfotografiert direkt aus Max Büro.

Ein personaler Erzähler begleitet abwechselnd Max, seine Tochter oder einen der Drahtzieher auf der Jagd nach dem Gemälde. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Ungeahnt findet Max sein Eigentum in einem Geschäft fernab der Heimat zum Kauf und ehe er sich versieht sind plötzlich unzählige Jäger hinter dem Gemälde her. Dies und der fremde Ort machen es Max nicht gerade einfach, die Situation zu erfassen uns zu verstehen.

Charaktere

Während Max abenteuerlichen Aktion, sein Bild wieder zu erlangen, kreuzen einige interessante Personen seinen Weg, wie zum Beispiel ein mysteriöser Käpt'n im Ruhestand, der immer wieder am selben Ort wie er auftaucht, einem falschen Kommissar und einer Interpolagentin. Sie alle treibt der Zufall an einen gemeinsamen Ort und lange Zeit ist nicht klar in welcher Verbindung die Charaktere zueinander stehen. Auch wird es mit der Zeit immer schwieriger zu erkennen, wer es mit Max gut meint und wer ein falsches Spiel spielt. Es verleitet den Leser dazu ebenfalls mit zu rätseln was es mit den einzelnen Charakteren auf sich hat.
Max selbst stellt sich im späteren Verlauf als überraschend naiv heraus und fällt auf so manche fadenscheinige Ausreden der Betrüger herein. Da hätte ich mir schon etwas mehr Weisheit gewünscht, vor allem weil er zu Beginn der Geschichte nicht so wirkte. Der Rest der Charaktere ist besonnener und durchdachter.

So unglaubwürdig der Plot der Geschichte wirkt, solche Zufälle gibt es und hier wurde eine interessante und unterhaltsame Schnitzeljagd um das verschwundene Gemälde herum geschrieben.
Wolfgang Wirth wurde 1967 geboren und lebt mit seiner Familie im rheinhessischen Oppenheim.
Nach dem Erfolg seiner ersten Bücher „look back“ und „look back again“ begibt sich
der Autor in seinem neuesten Werk noch tiefer in die seelischen Abgründe seiner Charaktere vor dem Hintergrund aktueller politischer und gesellschaftlicher Themen.
©epubli

Ein riesengroßes Dankeschön an

Wolfgang Wirth

für das Rezensionsexemplar!

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