03.01.2019  

{Rezension} H.O.M.E. - Das Erwachen von Eva Siegmund

                      Broschiert: 448 Seiten                          Verlag: cbt (10. Dezember 2018)
                     
                      Genre: Jugendbuch                                ISBN: 978-3570312308
                     
                      Reihe: 1 von 2                                        Preis: Br - 13,00 €, ebook - 9,99 €

H.O.M.E. - Das Erwachen ist der erste Teil der Reihe "H.O.M.E.".
Mit Klick auf's Cover kommt ihr zur jeweiligen Rezension, soweit erschienen.
 

Erwacht aus einem perfekten Traum?

Die siebzehnjährige Zoë hat ein perfektes Leben: Sie besucht eine Eliteakademie, gemeinsam mit ihrer großen Liebe Jonah. Doch plötzlich findet sie sich in einem heruntergekommenen Krankenhaus wieder. Angeblich lag sie zwölf Jahre im Koma und fragt sich nun verzweifelt: War alles nur ein Traum? Gemeinsam mit Kip, dessen Bruder Ähnliches durchlebt hat, deckt Zoë ein atemberaubendes Geheimnis auf. Sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht und ob sie ihr perfektes Leben wirklich zurückhaben will …

Das kleine Mädchen stand im Regen auf der Wiese und schrie sich die Seele aus dem Leib.

Gemeinsam mit ihrem Freund wird Zoë auf einer angesehenen Akademie unterrichtet und für eine wichtige Mission ausgebildet. Sie ist gut, in dem was sie tut. Ist Kapitänin und soll die Mission später leiten. Alles scheint perfekt - bis sie aufwacht und die Ärzte ihr mitteilen, dass alles nur ein Traum war und sie zwölf Jahre lang im Koma lag. Für Zoë ist die Linie zwischen Traum und Realität jedoch nicht so klar. Warum weiß sie Dinge, die sie vorher nicht wusste und wer hat ihr das Kämpfen beigebracht? Und dann ist da noch diese unbekannte Frau, die sie ohne ersichtlichen Grund angreift und entführen will. 

Zoë selbst dient als Erzählerin und lässt den Leser in ihre Gedanken und Erinnerungen blicken. Dabei halten ihre Erinnerungen jedoch nicht viel bereit, denn an wichtige Fakten aus der Akademie kann sie sich nicht erinnern. Der Leser selbst weiß auch nicht viel mehr, da die Akademie nur im ersten Kapitel auftaucht. Der Schreibstil war passend - jung und erfrischend. Es ging zügig voran beim Lesen.
Das Weltendesign war für mich unausgereift und relativ unlogisch. So ist das Wasser auf der Erde knapp, einige Länder sind der Dürre schon zum Opfer gefallen und dennoch scheint es seit zwölf Jahren weitaus friedlich zuzugehen. Niemand, der andere bestiehlt, weil er kein Geld und Lebensmittel hat - obwohl es doch unzählige Flüchtlinge gibt, die nichts mehr haben. Sämtliche Fahrzeuge fahren noch, die Technik scheint dabei aber nicht ausgereifter zu sein, als in der jetzigen Zeit und Luxusgüter wie Papier, für dessen Herstellung enorm viel Wasser benötigt wird, werden noch hergestellt. Dabei wäre es doch möglich, jeglichen Schriftverkehr elektronisch abzuhalten.

Charaktere

Auch Zoës Verhalten ist eher untypisch. Sie wacht auf und ihre gesamte Welt an die sie geglaubt hat, bricht zusammen. Doch schon wenige Tage danach akzeptiert sie die Meinungen der Ärzte größtenteils und spricht über ihren „Alltag“ und den Gewohnheiten, der Familie, die sie seit nicht mal einer Woche kennt. Zwar heckte sie manchmal noch Zweifel, aber die waren einfach nicht überzeugend genug und hielten nicht lange an. Ansonsten war sie mir recht sympathisch und eine gute Erzählerin. 

Ihre Beziehung zu Kip entstand ungewollt und war vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, aber sie war harmonisch und die beiden passten gut zusammen. Sie fühlte sich wohl bei ihm, vielleicht weil er alleine war und sie nie dazu drängte etwas zu erklären, anders als ihr Bruder Tom. Der in meinen Augen nur das Bindeglied zwischen den beiden war und ansonsten nicht so viel zur Geschichte beitrug.

Die Charaktere gefielen mir im Großen und Ganzen sehr gut, sie harmonierten miteinander. Weniger konnte ich mich jedoch mit dem Weltendesign anfreunden, für mich gab es zu viele Logikfehler, die der Einfachheit halber hingenommen wurden. Ich bin aber definitiv daran interessiert, wie es mit Zoë weitergeht.
Eva Siegmund, geboren 1983 im Taunus, stellte ihr schriftstellerisches Talent bereits in der 6. Klasse bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb unter Beweis. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Kirchenmalerin und studierte dann Jura an der FU Berlin. Nachdem sie im Lektorat eines Berliner Hörverlags gearbeitet hat, lebt sie heute als Autorin an immer anderen Orten, um Stoff für ihre Geschichten zu sammeln.
©RandomHouse Verlagsgruppe

Ein riesengroßes Dankeschön an
für das Rezensionsexemplar!

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3 Kommentare:

  1. Hey Denise,

    vielen Dank für deine Rezension :)
    Um dieses Buch schleiche ich schon ne ganze Weile rum. Schade, dass es so viele Logikfehler gibt und du dich mit dem Setting nicht so ganz anfreunden konntest. Ich bin mir nun immer noch unsicher, ob es bei mir einziehen darf :D

    Liebe Grüße
    Charleen

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    1. Hey :)
      Ich kann verstehen, warum du darum herumschleichst! Denn die Idee ist richtig interessant. Weswegen ich auch wirklich daran interessiert bin, wie es im zweiten Teil weitergeht. Wenn ich mir ein paar andere Rezensionen anschaue, dann kann man die Welt an sich wohl sehr gut übersehen/in den Hintergrund schieben, aber ich bin gleich zu Beginn darüber gestolpert und auch immer wieder damit konfrontiert worden, dass ich es in meiner Rezension benennen musste. Wenn du dir unsicher bist, würde ich im Zweifelsfall dem Buch immer eine Chance geben :)
      Liebe Grüße
      Denise

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  2. Hallo Denise

    Mir ist das Buch jetzt schon desöfteren auf verschiedenen Blogs begegnet, deshalb war ich neugierig, was du dazu schreibst und ob es mir vielleicht auch gefallen könnte. Ich finde deine Rezension sehr gut und vor allem auch ehrlich geschrieben. Dein Kritikpunkt mit der Wasserknappheit kann ich gut nachvollziehen, da warst du sehr aufmerksam beim Lesen :)) Ich wüsste nicht, ob mir das auch aufgefallen wäre. Schade, dass das Worldbuilding damit nicht ganz durchdacht wirkt.
    Was ich mich noch frage ist aber, was eigentlich die Handlung des Buches ist? Geht es nur darum, dass Zoe ihre Erinnerungen allmählich zurückbekommt oder dass man als Leser erfährt, was mit ihr passiert ist? Oder würde das bereits einen zu grossen Spoiler darstellen? Für mich fehlt noch irgendwie ein bisschen ein spannender Aufhänger für den weiteren Handlungsverlauf, der mich zum Buch greifen lassen würde. Passiert im Buch etwas, das den Leser bei der Stange hält oder wie darf ich mir das vorstellen, nachdem Zoe aus ihrem Koma aufwacht? :D

    Liebe Grüsse
    paperlove

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