02.06.2020  

{Rezension} Der rote Milan - Paladin des Königs von Peter J. Worsch

                  Taschenbuch: 530 Seiten                           Verlag: Verrai Verlag (21. Dezember 2019) 

                  Genre: Historischer Roman                          ISBN: 978-3946834892

                  Preis: TB - 21,90 €
Im Zentrum steht die Regentschaft Ottos im 10. Jahrhundert. Zunächst muss dieser seine innerfamiliären Rivalen in Schach halten. Vor allem seine Brüder trachten nach seiner Macht. Ihm gelingt es zwar diese zu besiegen, aber damit ist die Frage nach einer Aussöhnung noch nicht beantwortet. Und dann greifen noch die Ungarn an, die das Reich in seiner Existenz bedrohen. Wird der gemeinsame äußere Feind die innenpolitischen Gräben kitten?

Im ersten Drittel des zehnten Jahrhunderts loderten in vielen Ländern Europas die Brandfackeln des Krieges. 

Otto I. sieht sich in seiner Herrschaft so manchem Konflikt entgegen. Angefangen bei den Herrschern der umliegenden Ländern bis hin zu Mitgliedern seiner eigenen Familie. Viele wollen ihm seinen Titel streitig machen, doch es gibt auch einige wenige auf die er sich verlassen kann, so wie Heinrich, der rote Milan.

Zu Beginn gibt es ein Personenverzeichnis mit allen geschichtlichen und fiktiven, wichtigen Personen und einem Vorwort vom Autor. So erfährt der Leser gleich welche Personen der Fantasie entstanden und welche wirklich gelebt haben. Der Schreibstil war schön und flüssig zu lesen. Am Anfang hatte ich allerdings noch etwas Probleme damit, dass zwischendurch die gewählte Zeit manchmal wechselt. Aber dies legte sich nach und nach. Der personale Erzähler folgt, bis auf einige wenige Ausnahmen, Heinrich oder seiner Mutter Larissa.
Die Geschichte spielt im Reich von 932 bis 955 und macht dazwischen immer mal wieder kleine Sprünge. Im Vordergrund steht dabei der interne Zwist Ottos mit seinem Sohn und anschließend der Krieg gegen die Ungarn. Drumherum erfährt der Leser viel über Heinrich und dessen Aufgaben und Missionen, ebenso seine Begegnung und anschließende Beziehung mit der Heilerin Alette. Ihre Beziehung fühlte sich für mich irgendwie bis zum Schluss nicht richtig an. Vielleicht weil alles so schnell ging, Alette am Anfang so wirkte als wolle sie Heinrich nicht näher kennenlernen und er sie viel zu sehr, bevor es dann auf einmal hieß, die Zwei sind Geliebte.

Charaktere

Heinrich wurde schon zu Beginn des Buches mit wichtigen Aufgaben betraut, war sich aber dennoch manchmal unsicher und suchte sich Rat bei seinen Vertrauten und Freunden. Er war jung und das spürte man beim Lesen. manchmal naiv und unbedacht, war er ein angenehmer Protagonist.

Seine Mutter Larissa war trotz ihres Standes und Geschichte eine starke Frau, stieß aber immer wieder Hindernisse und steckte ihre Nase gerne in Angelegenheiten, welche zu der Zeit hauptsächlich den Männern vorbehalten waren. Ich mochte es, auch wenn es wohl für damalige Verhältnisse zu "modern" war.

Ein historischer Roman, der geschichtlich und erzählerisch begeistert, der mit schönen Charakteren kommt, die manchmal aber etwas zu "modern" agieren.
Ein riesengroßes Dankeschön an
für das Rezensionsexemplar!

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