18.07.2019  

{Rezension} Flammenflug - Melissa Caruso

                  Originaltitel: The Tethered Mage                                    Taschenbuch: 512 Seiten 

                  Verlag: Bastei Lübbe (31. Mai 2019)                               Genre: Fantasy 

                  ISBN: 978-3404209460                                                    Reihe: 1 von 3

                  Preis: TB - 16,00 €, ebook - 11,99 €

Flammenflug ist der erste Band der "Feuerfalken-Saga".
Mit Klick auf's Cover kommt ihr zur jeweiligen Rezension, soweit erschienen

   
Magie ist eine gefährliche Waffe und muss gebändigt werden! Deswegen wird im Stadtstaat Raverra jeder Magier an einen sogenannten Falkner gebunden, der die Kraft seines schutzbefohlenen "Falken" kontrolliert. Die Feuermagierin Zaira konnte diesem Schicksal bislang entgehen. Als sie jedoch in Gefahr gerät, entfesselt sie einen magischen Feuersturm. Nur das Eingreifen der Grafentochter Amalia kann Schlimmeres verhindern. Aber nun sind die jungen Frauen magisch miteinander verbunden. Ein Bund, der nicht rückgängig gemacht werden kann und von beiden große Opfer fordert ...

Als der schmale Bug des Bootes an die steinernen Stufen am Rand des Kanals stieß, wünschte ich, ich wäre zu Fuß gegangen oder hätte ein Boot gemietet, statt mein eigenes zu nehmen.

Als Grafentochter kennt Amalia Cornaro die Vorzüge eines reichen Lebens, aber auch die Verpflichtungen, die der Titel mit sich bringt. Schon jetzt muss sie sich mit der Politik im Imperium beschäftigen und auf ihren Umgang und ihr Verhalten achten. Nur die wenigsten Entscheidungen fällt sie aus eigenem Interesse, dabei würde sie sich viel lieber dem Artefaktionsstudium widmen. Als sie eines Nachmittags auf die junge wilde Zaira trifft, ändert sich ihr Leben jedoch, denn plötzlich sind sie und das Mädchen aus den ärmlichen Viertel aneinander gebunden.

Die junge Amalia erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, lässt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu und erläutert die politische Situation des Imperiums. Der Schreibstil war flüssig, teilweise etwas gehobener, aber dennoch angenehm und passend. Trotzdem kam ich insgesamt eher langsam voran. Vielleicht lag es am politischem Geplänkel, welches einen Großteil der Geschichte einnimmt, dabei gefiel mir das eigentlich ganz gut. Die Intrigen und Machtspielchen basierten auf wörtlicher Kommunikation, anstatt dass immer gleich Gewalt mit im Spiel war.
Raverra ist ans Venedig des 16. Jahrhunderts angelehnt, so gibt es viele Kanäle und Inseln, auf die die Stadt erbaut wurde und das Staatsoberhaupt trägt den Titel des Dogen. Auch die Familiennamen sind dazu passend.
Magie wird als seltene und mächtige Kraft im Stadtstaat angesehen. Deshalb werden magiefähige Menschen schon im Kindesalter unter die Obhut des Militärs genommen und ausgebildet. Dort erhalten sie ein sogennantes Geschüh und einen menschlichen „Falkner“, die ihre Magie kontrollieren und an dem sie als „Falke“ gebunden sind. Obwohl sie dadurch ein gutes und sicheres Leben erhalten, sind nicht alle Magier froh über die Regelung, so auch Zaira, die durch ein schwaches Magiermal lange unentdeckt blieb.

Charaktere

Amalia hat wenig Rückgrat und ist zudem auch noch unglaublich naiv. Sie zeigt zwar kleine Ansätze für rebellische Gedanken, aber führt diese entweder nicht aus oder durchdenkt die Situation nie ganz. Zum Ende entwickelt sie eigene Stärke und fühlt sich ihrer Aufgabe als Erbin ihrer Mutter mehr gewachsen, was auch deutlich zu spüren ist.

Magierin Zaira ist aufsässig und wehrt sich vehement gegen ihre „Gefangenschaft“ als Falkner, auch wenn sie nicht viel dagegen tun kann. Sie pflegt einen derben Umgangston, den sie auch in hoher Gesellschaft nicht ablegt. In ihrem Inneren ist dennoch Platz für andere, sie verschließt ihre Gefühle nur meistens für die Außenwelt.

Der junge Leutnant Marcello Verdi nimmt seinen Posten als Soldat und stellvertretender Anführer der Falkner sehr ernst und tut sich schwer damit von seiner Rolle abzuweichen, auch wenn er nicht jede Entscheidung als richtig empfindet. Für mich wirkte es, als würde er noch mehr mit einigen Entscheidungen des Dogen hadern, als Amalia, die in ihrer Position eher etwas ändern hätte können.

Eine atmosphärische Stadt, politische Rangspiele und dazwischen eine frische Falknerin mit ihrem sturen Falken als Spielball. Trotz zähes Vorankommen beim Lesen, gefiel mir die Geschichte sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Melissa Caruso bezeichnet sich selbst als Fantasyautorin, Teetrinkerin, Geek und Mutter – nicht notwendigerweise in der Reihenfolge. Sie studierte Kreatives Schreiben an der Brown University und bestand mit Auszeichnung. Danach schloss sie einen Master of Fine Arts an der University of Massachusetts an. Flammenflug ist ihr Debüt. Der Roman ist derzeit für den Morningstar Award nominiert, den David Gemmel Award für das beste Debüt 2017.
Melissa Caruso lebt mit ihrem Ehemann, einem Programmierer, und ihren beiden Töchtern in Massachusetts.
©Bastei Lübbe

Ein riesengroßes Dankeschön an
für das Rezensionsexemplar!

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1 Kommentar:

  1. Hi
    dank deiner Rezension bin ich auf dich aufmerksam geworden. Ich suche nämlich immer Rezensionen von anderen Bloggern, wenn ich selbst meine Rezension erstellt habe, und verlinke diese dann unter der Rezension. Diese erscheint am Donnerstag bei mir. Falls dir das nicht recht ist, das ich dich verlinkte, nicht schlimm, dann sag mir gerne Bescheid und ich löse es aus dem Beitrag.
    Falls du neugierig bist, wie meine Meinung ausgefallen ist, dann schau mal hier -> https://goldkindchen.blogspot.com/2019/07/10319-flammenflug.html
    Übrigens toll wie du das Buch bewertest, es deckt sich ähnlich zu meiner Rezension :).
    Sei lieb gegrüßt
    Nicole

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