Genre: Roman ISBN: 978-3847906650
Preis: HC - 24,00 €, ebook - 4,99 €
Die Flucht ist nur der Anfang
Barbados, 1830: Der schwarze Sklavenjunge Washington Black schuftet auf einer Zuckerrohrplantage unter unmenschlichen Bedingungen. Bis er zum Leibdiener Christopher Wildes auserwählt wird, dem Bruder des brutalen Plantagenbesitzers. Christopher ist Erfinder, Entdecker, Naturwissenschaftler - und Gegner der Sklaverei. Das ungleiche Paar entkommt in einem selbst gebauten Luftschiff von der Plantage. Es beginnt eine abenteuerliche Flucht, die die beiden um die halbe Welt führen wird.
Ich war vielleicht zehn, elf Jahre alt - genau kann ich
das nicht sagen - als mein erster Master starb.
Als Sklave geboren, wächst Wash auf einer Plantage auf
den Westindischen Inseln auf, ohne seine Eltern oder Herkunft zu kennen. Als
der Bruder seines Masters Titch auf der Plantage eintrifft, um an einer
Erfindung zu arbeiten, wird Washington sein Leibeigener und schon bald sein Assistent.
In ihm schlummert ein künstlerisches Talent, welches nicht unentdeckt bleibt
und für Schwierigkeiten sorgt. Als die Lage brenzlig wird, flüchtet Titch von
der Insel und nimmt Washington kurzerhand mit in eine ihm unbekannte Welt.
Der junge Sklave Washington Black dient während der
gesamten Zeit als Erzähler, der Schreibstil ist einfach und angenehm, manchmal
etwas hochgestochen.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet der Leser
Wash. Zuerst als Junge auf der Plantage, später als Jugendlicher auf seinen
Reisen um die halbe Welt. Von der Karibik, über Amerika und die Antarktis bis England,
Niederlande und Marokko, Wash kommt viel herum und trifft nur selten ihm
wohlgesonnte Menschen. Obwohl die Geschichte manchmal langwierig wirkt, durch
die vielen Abschnitte und verschiedenen Orte, kam bei mir nie das Gefühl von
Langeweile auf.
Charaktere
Washington scheint von vielen Dingen zunächst
abgeschreckt und versteht nicht sofort die Notwendigkeit darin, wiedersetzt
sich jedoch nie seinem Befehl, egal wie viel Angst er davor hat. Er lernt auf
seiner Reise aufgrund seiner Hautfarbe und Entstellung viel Abneigung und
Vorurteile kennen, die ihn vorsichtiger bei fremden Menschen werden lassen.
Titch wirkt zwar engagiert um etwas gegen den
Sklavenstand zu tun, denkt aber, dass es mit Wash getan ist, ohne das große
Ganze zu betrachten. So schnell seine Begeisterung für eine Sache da ist, so
schnell springt sie auch zur nächsten über und er versinkt darin, wobei alles
andere vergessen wird.
Insgesamt bleiben aber bei beiden viele Gefühle im
Verborgenen und besonders das Ende war auf Hinsicht ihrer gemeinsamen Zeit alles
andere als zufriedenstellend, da einfach vieles offen bleibt.
Eine weite Reise, voller Hass und Vorurteilen, aber auch kleiner Freundlichkeiten. Den Beweggründen der Charakteren konnte ich jedoch nicht immer ganz folgen, weil vieles unausgesprochen blieb und dass ich am Ende ernüchternd feststellen muss: ich weiß nicht was das Buch am Ende ausdrücken will.
Esi Edugyan lebt in Victoria, der Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia. Washington Black ist ihr dritter Roman und wurde von Publikum und Kritik gefeiert. Er stand auf der Shortlist für den Man Booker Prize 2018 und wurde mit dem Giller Prize ausgezeichnet.
Hallo Denise,
AntwortenLöschenjetzt musste ich doch auch mal bei dir vorbei schauen.
Ich habe das Buch ja auch gelesen und meine Bewertung ist so ähnlich ausgefallen. Das Ende hat mich gar nicht so gestört, aber ich hatte irgendwie ganz andere Erwartungen an die Geschichte aufgrund des Klappentextes.
Liebe Grüße
Charleen