25.09.2019  

{Rezension} Nickel von Aric Davis

                  Originaltitel: Nickel Plated                                       Hardcover: 248 Seiten

                  Verlag: Amazon Crossing (30. August 2012)           Genre: Jugendbuch

                  ISBN: 978-1611097368                                             Preis: TB - 9,99 €, ebook - 4,99 €
Nickel ist hart im Nehmen. Aufgewachsen in staatlicher Obhut, flüchtet er im Alter von zehn Jahren, um sein Leben zu leben, wie es sein Vater wollte: nicht als Zivilist, sondern als Krieger. Nickel kommt für seinen Lebensunterhalt auf, indem er Pädophile erpresst, die er online aufspürt, Marihuana an Gymnasiasten verkauft und zwischendurch als Privatdetektiv arbeitet. Geld regiert die Welt, aber für Kinder arbeitet Nickel kostenlos. Dieses Mal braucht Arrow, ein hübsches High-School-Mädchen, seine Hilfe. Sie glaubt, dass ihre Schwester Shelby entführt wurde, obwohl ihre Eltern und die Polizei sie bereits als Ausreißerin abgeschrieben haben. Nickel übernimmt den Fall, recherchiert im Internet und in den noblen Vorortstraßen, um das verschwundene Mädchen zu finden. Was er findet, sind Kinder, die zum Verkauf stehen, und Erwachsene mit Seelen so schwarz wie die des Teufels. Bald merkt Nickel: Shelby zu finden ist eine Sache, aber zu überleben eine ganz andere.


Sie sagte, sie brauche Hilfe.

Der zehnjährige Nickel lebt alleine, nachdem er von seiner Pflegefamilie weglief. Er verhökert Gras, jagt Pädophile und spioniert für andere. Sein neuer Auftrag stammt von Arrow, dessen Schwester seit einiger Zeit verschwunden ist. Mit der Suche nach dem Mädchen kommen mehr dunkle Geheimnisse ans Licht, als erwartet. Auch für Nickel wird es dieses Mal gefährlich.

Nickel erzählt aus seiner Sicht, einfach aber mit einigen Fachausdrücken beim Erläutern seiner Ausrüstung gespickt. Die Sprache und der Schreibstil sind abgehackt und stockend, ob gewollt oder nicht, auf der einen Seite passt dies zu Nickel, andererseits war es manchmal auch anstrengend und störend für den Lesefluss. 
Von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht, nimmt Nickel mit zehn Reißaus und sorgt für sich selbst. Durch verschiedene Arbeiten verdient er sein Geld und wohnt alleine in der Stadt. Vieles ist eher unrealistisch, selbst für einen klugen und gewitzten Jungen wie Nickel. Dies nahm der Geschichte die Ernsthaftigkeit, obwohl es um einige grausame Themen geht.

Charaktere

Nickel ist geheimnisvoll gegenüber seinen Klienten, anderen Menschen und auch dem Leser. Er bleibt auf Distanz, geht kein Risiko ein, auf zu fliegen. Immerhin müsste er sonst wieder in eine Pflegefamilie. Es passte zu seiner Rolle, allerdings fehlte mir dadurch auch die Bindung zu ihm. Er erzählte viele Geschichten aus seiner Vergangenheit, brachte sie aber nie zu Ende und ließ alles offen. Sein Leben war ein Rätsel und ist es auch nach dem Lesen noch.

Etwas unterhaltsam für den Moment, aber im Ganzen betrachtet eher wenig überzeugend.
Aric Davis, geboren 1978, lebt in Grand Rapids, Michigan, wo er die letzten 16 Jahre als Piercer gearbeitet hat. Als Punk-Rock-Fan tut Davis alles, was er kann, um das Bewusstsein für gute Bands zu vergrößern. Er mag das Wetter kalt genug für ein Sweatshirt, aber nicht für einen Mantel, und Freunde, die ihr Herz auf der Zunge tragen. Neben Lesen und Schreiben hat er auch großen Spaß an Achterbahnen und Eishockey.
©Amazon

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