23.07.2018  

{Rezension} NERVE - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen von Jeanne Ryan

                  Originaltitel: NERVE                        Taschenbuch: 320 Seiten
                 
                  Verlag: cbt (15. August 2016)            Genre: Jugendbuch

                  ISBN: 978-3570309766                     Preis: HC - 14,99 €, TB - 9,99 €, ebook - 9,99 €

Eigentlich will Vee gar nicht mitspielen bei diesem neuen Online-Spiel, bei dem man ständig neue peinliche »Challenges« bekommt, die sofort ins Netz gestellt werden. Aber um einen Jungen auf sich aufmerksam zu machen, der ihr gefällt, wagt sie es dann doch. Zumal Preise locken, denen sie nicht widerstehen kann, wie zum Beispiel die Schuhe ihrer Träume. Noch dazu sieht Ian, der ihr als Spielpartner an die Seite gestellt wird, wirklich gut aus. Erst macht es Spaß. Aber dann werden die Challenges heikler und heikler, und die Fans treiben Vee dazu, immer mehr zu riskieren. Schließlich werden Vee und Ian zusammen mit fünf anderen Spielern an einen geheimen Ort gebracht, wo die letzte Runde stattfindet. Es geht um alles oder nichts und auf einmal steht ihr Leben auf dem Spiel …


Drei Tage hatte sie warten müssen, bis um vier Uhr am Sonntagmorgen endlich auch die letzten Beobachter abgezogen waren.

Hinter dem Vorhang und im Schatten ihrer besten Freundin Sydney, arbeitet Vee am Theatherstück ihrer Schule mit. Das schüchterne Mädchen schneidert und schminkt die Schauspieler, während sie den männlichen Hauptdarsteller anhimmelt. Doof nur, dass dieser auf ihre beliebte Freundin steht. Genug von ihrem Image als unsichtbares Mauerblümchen kommt ihr das neue Internetspiel Nerve gerade recht. Vee sieht ihre Chance und meistert eine der von Nerve gestellten Challenges, wodurch sie die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer auf sich zieht. Von den teuren Preisen geködert, taucht Vee, zusammen mit ihrem Spielpartner Ian, immer tiefer in Nerve ein.

Nach einem kurzen Prolog beginnt die Geschichte kurz bevor Vee ihre erste Challenge antritt. Sie selbst leitet uns durchs Geschehen und teilt ihre Überlegungen mit uns. Der Schreibstil war angenehm. 
Der Klappentext vom Buch verspricht spannende und gefährliche Challenges, dabei sind die meisten Aufgaben eher unspektakulär und mehr wie Aufgaben aus dem Partyspiel Wahrheit oder Pflicht.

Charaktere

Zu den „Wahrheit und Pflicht“ Aufgaben gibt es auch viele passende Charaktere. Für das Spiel musste Vee eine App downloaden, welche bestimmte Anrufe und Nachrichten blockt und alle ihre Benutzerkonten gehackt hat. Sie macht sich darum aber herzlich wenig Gedanken und spielt dabei mit. Naiv und begriffsstutzig trifft gut auf sie zu, aber auch wankelmütig. Erst hat sie Bedenken, ob sie sich überhaupt traut, dann macht ihre Moral ihr vor jeder Challenge einen Strich durch die Rechnung, bevor sie sich dann doch von den teuren Preisen dazu überreden lässt, noch eine Challenge zu tun. 

Über ihren Spielpartner Ian lernt man nicht gerade viel kennen. Seine Hintergrundgeschichte wird immer mal wieder durch seine zu gewinnenden Preise angekratzt, doch selbst bis zum Schluss nicht erzählt. Es wirkt als hätte man ihm etwas Interessantes, mysteriöses, aber auch verletzliches verpassen wollen. Aber leider war alles viel zu wage, als dass es wissenswert wurde. Er und Vee „verlieben“ sich in nur ein paar Stunden, obwohl sie sich nicht kennen. Unrealistisch und krampfhaft, ja sogar etwas verzweifelt kommt dies aus Vees Sicht rüber.

Langweilige Aufgaben, klischeehafte Charaktere und eine sich nicht entscheidende, nervige Protagonistin.
Jeanne Ryan wuchs in einer Familie mit elf Geschwistern auf. Seit sie als Kind auf Hawaii gelebt hat, hat sie versucht, dorthin zurückzukehren – mit Zwischenstopps in Südkorea, Michigan und Deutschland. Bevor sie zu schreiben begann, entwickelte sie Computerspiele und forschte im Bereich der Jugendentwicklung. Aber Schreiben gefiel ihr dann doch besser als Statistik. Sie hat immer noch eine Schwäche für Hawaii, wohnt aber jetzt an der Nordwestküste der USA. „Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen“ ist ihr erster Roman.
©RandomHouse Verlagsgesellschaft

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3 Kommentare:

  1. Hallo Denise,

    ich habe schon gespannt auf deine Rezension gewartet.
    Schade, dass dir das Buch so gar nicht gefallen hat.

    Vee und Ian klingen nicht gerade, als müsste man sie unbedingt näher kennenlernen.

    Den Film möchte ich irgendwann gern mal schauen. Vielleicht ist der besser als das Buch.

    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Hey :)
      Dem Film möchte ich auch noch mal ne Chance geben, alleine der Trailer war schon spannender als das gesamte Buch. Und nach der kurzen Zusammenfassung, die ich gelesen hab, haben sie auch den Inhalt umgeschrieben - zum Glück.
      Liebe Grüße
      Denise

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  2. Hallo Denise,
    so richtig begeistern konnte mich das Buch auch nicht. Ich kann deine Rezension gut nachvollziehen.
    LG und eine schöne Woche
    Yvonne

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