27.06.2017  

{Rezension} Das fehlende Glied in der Kette von Agatha Christie


                      Originaltitel: The Mysterious Affair at Styles              Taschenbuch: 224 Seiten

                      Verlag: Atlantik Verlag (4. September 2015)               Genre: Krimi

                      ISBN: 978-3455650525                                               Reihe: 1 von 37

                      Preis: TB - 10,00 €, ebook - 8,99 €


Wer hat die wohlhabende Mrs Emily Inglethorp auf ihrem Landgut Syles Court vergiftet? Ihr Ehemann Alfred, der es scheinbar auf das Erbe abgesehen hat? Doch auch ihre Stiefsöhne oder die launische Haushälterin könnten die Mörder sein. In seinem ersten Fall nimmt Hercule Poirot alle Bewohner von Styles unter die Lupe, um den Täter zu entlarven.

Das große Interesse, mit dem die Öffentlichkeiten seinerzeit den „Fall Styles“ verfolgte, hat sich inzwischen etwas gelegt.

Mr. Hastings besucht seinen Freund John Cavendish auf Styles, als kurze Zeit später dessen Stiefmutter Emily Inglethorp in ihrem eigenen Bett stirbt. Schon bald ist klar: Es war Mord. Mr. Hastings bittet seinen alten Bekannten Hercule Poirot, sich den Fall anzunehmen. Schnell ist dieser tief in die Ermittlungen versunken, doch eine Kleinigkeit fehlt ihm zur Lösung des Falls.

Der Erzähler Mr. Hastings führt die Niederschrift der Nacherzählung des Falls zu erst weit aus. Er beginnt mit seinem Eintreffen auf Styles, Tage vor dem Mord und schmückt seinen Bericht mit Zeichnungen aus. Der Schreibstil ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber für mich sehr flüssig und fesselnd gewesen. Man erlebt den Fall, als wäre man selbst dabei, ohne großartig darin verwickelt zu sein.
In der ersten tagen lernt Mr. Hastings alle Bewohner und Angestellten auf Styles kennen. Es werden Ausflüge unternommen, während Frau Inglethorp mit der Planung eines Festes beschäftigt ist. Kurz darauf passiert dann der Mord. Noch am selben Tag holt Mr. Hastings Poirot und dieser nimmt sich dem Fall an. Der Leser erfährt seine Methoden und Vorgehensweisen, ebenso wie der Erzähler kennen. Erst nach und nach wird die Lösung von Poirot aufgedeckt und am Ende ergibt alles einen Sinn. Dank der Häppchen ähnlichen Hinweisen lässt es sich als Leser super mit rätseln und selbst in die verstricktesten Verschwörungstheorien verfallen.

Charaktere

Mr. Hastings gibt einen super Erzähler ab, und es wirkt, als würde man die Geschichte gerade von ihm persönlich hören. Zum Ende hin war er mir allerdings viel zu naiv und achtete zu wenig auf Poirots Worte und Hinweisen, wo ich als Leser nur den Kopf schütteln konnte. Das war sehr schade und nervte nach einiger Zeit. 

Der frühere Ermittler Poirot war das Buch über sympathisch, witzig und interessant, aber unnahbar, was wiederum gut zu seiner Rolle passte. Er durchschaute die Tathergänge und Lügen der Beteiligten, verriet aber nie zu viel, um im richtigen Moment die Wahrheit aufzudecken und den Fall so nach und nach zu lösen. 

Der Rest der Charaktere und somit die Tatverdächtigen im Mordfall, brachte alle eine kurze Hintergrundgeschichte mit sich, wurden aber nicht zu viel in Betracht gezogen oder erklärt. Somit blieb der Leser auf Distanz zu ihnen und konnte den Fall nüchtern und von außen betrachtet mit rätseln und lösen.


Ein richtiger Krimi Klassiker in alter Manier, der zum mit rätseln einlädt. Klassisch, durchdachter Mordfall und ein sympathischer Inspektor.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Krimihelden Hercule Poirot und Miss Marple sind einem Millionenpublikum bekannt. Christie starb im Alter von 85 Jahren am 12. Januar 1976.
©AtlantikVerlag

2 Kommentare:

  1. Hallo Denise :)
    Ich liebe die Poirot-Romane so sehr! "Das fehlende Glied in der Kette" habe ich allerdings noch nicht gelesen. Hastings ist immer der typisch naive Kerl an Poirots Seite, aber ich finde auch, dass sie sich gut ergänzen :) Aber ich weiß genau, was du mit ausschweifendem Stil meinst. Und trotzdem haben die Bücher eben ihren Reiz!
    Hast du schon andere Christies gelesen? Ich kann dir wirklich nur die ganz großen beiden "Tod auf dem Nil" und "Mord im Orientexpress" empfehlen. Aber auch "Tod in den Wolken" ist klasse. Also so ein kleiner Krimiklassiker lohnt sich ja immer ;)
    Schöne Rezension! (Und atemberaubendes Blogdesign!)
    Ganz liebe Grüße,
    Julia

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    1. Huhu :)
      Bisher hab ich leider noch keine anderen gelesen. Ich wollte die Bücher in der Reihenfolge lesen, da ist dieses das Erste. Ein paar andere stehen aber schon bei mir im Regal, aber da muss ich halt mal schauen, wann ich dazu komme die zu lesen :D
      Liebe Grüße
      Denise

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