11.02.2018  

{Rezension} Kind der Wüste von Mareike Oikil

                  Taschenbuch: 408 Seiten                   Verlag: Books on Demand (29. September 2017) 

                  Genre: Fantasy                                    ISBN: 978-3744848558

                  Reihe: 1 von ?                                     Preis: TB - 12,95 €, ebook - 5,49 €

Tanryn ist eine Skahri: Sie führt Reisende durch die Wüsten der Knochenlande. In der Stadt Rakistym gestrandet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als den Auftrag eines zwielichtigen Vermummten anzunehmen. Ein Fehler, wie sich bald darauf herausstellt: Arrak ist ein Mörder, der aus dem Unterirdischen Gefängnis fliehen konnte und körperlich wie geistig entstellt ist. Auf der Suche nach einem Drachen, von dem sich Arrak Hilfe für seine düsteren Rachepläne verspricht, reisen sie ins Herz der Wüste. Dabei gerät Tanryn mehr als einmal in Konflikt mit ihrem eigenen Gewissen ... 
Gleichzeitig macht sich der junge Krieger Taren vom Volk der Krenwo-Djar aus der Blutwüste auf, das Vermächtnis seines Vaters anzutreten. Fern seiner Heimat lernt er zu vermissen, was ihm immer vertraut gewesen ist. Und ist schon bald einem Geheimnis auf der Spur, von dem das Schicksal seines Volkes abhängen könnte.

Händler boten ihre Waren lautstark feil, Menschen drängten sich aneinander vorbei, grob und grimmig.

Nach ihrem letzten gescheiterten Auftrag als Skahri, Wüstenführerin, ist die junge Tanryn in der Stadt Rakis-tym gestrandet und hofft auf einen weiteren Arbeitgeber. Doch nach Wochen der Auftragslosigkeit wird das Geld knapp und Tanryn nervös. Doch eines Tages steht ein Fremder vor ihr und bietet ihr einen Auftrag an. Unwissend und vom Geld gelockt nimmt sie kurzerhand an und findet sich in den Händen eines gesuchten Mörders wieder. Zurückrudern geht nun nicht mehr, nicht ohne Verlust ihres Lebens, und so macht sie sich mit dem Gesuchten auf ins Herz der Wüste.

Die Geschichte wird in zwei, beziehungsweise drei, Handlungssträngen von einem personalem Erzähler oder Arrak, dem gesuchten Mörder, erzählt. Dabei folgt der Erzähler Tanryn oder dem Krieger Taren, während Arraks Passagen nur seine eigenen wirren Gedanken festhalten. Im Großen und Ganzem war der Schreibstil schön und flüssig, nur manchmal ließen mich Sätze etwas stocken und ich musste mehrmals lesen, bevor sie sich mir gänzlich erschlossen.

Neben Tanryns und Arraks Geschichte wurde parallel Tarens Reise aufgeführt. Der Krieger wanderte mit seiner tierischen Begleiterin Djurka von der fast unbewohnten Blutwüste in die vielbesiedelten Gegenden des Wüstenlandes. Immer auf der Suche nach dem Mörder seines Vaters.

Charaktere

Mit Tanryn kam eine sympathische, aber sehr zurückhaltende Protagonistin daher. In den meisten Situationen handelte sie bedacht und immer auf das Schlimmste vorbereitet, doch keine Sekunde später wog sie sich in Sicherheit, was sich oftmals als Fehler herausstellte und sie in so manch eine Gefahr brachte. Hinzu kam ihre Offenheit gegenüber Fremden, die sich mehrmals als Fehler erwies.

Ihr Auftraggeber Arrak erwies sich als recht gradlinig in seinen Handlungen. So ließ er sich nichts sagen, noch so beruhigende Worte hatten keine Wirkung auf ihn und er war immer auf der Hut vor Gefahren, obwohl keine vorhanden waren. Einzig seine Gedanken machten ihn einen Strich durch die Rechnung, diese waren wirr und rissen ihn immer wieder aus der Gegenwart fort. Skrupellos und unwissend was um ihn herum passiert, versucht er nur sein ganz eigenes Ziel, welches nicht klar war,  zu erreichen.


Der zweite Handlungszweig rund um Taren ließ mich zunächst sehr unzufrieden zurück. So wusste ich nicht worum es sich in seiner Reise dreht und warum es für die Geschichte wichtig war. Im späterem Verlauf wurde es zwar ersichtlich, dennoch kam ich nicht wirklich in diesem Teil der Geschichte an.  Taren wurde mir immer mehr unsympathischer umso weiter die Story voranschritt.

Am Ende verlor die Geschichte, trotz des Cliffhangers, etwas an Spannung. Obwohl noch vieles passierte zog es mich nicht mehr hundertprozentig mit.


Mareike Oikil lebt mit Mann und Tochter in der maritimen Stadt Kiel. Ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte sie bereits früh und es entstanden erste Entwürfe für Manuskripte, die teilweise verworfen, beendet oder zerstückelt wurden. Bei ihren Geschichten legt sie großen Wert auf Charaktermotivation und World-Building ihrer Fantasy-Welten, wobei sie einen Hang zum Dramatischen, Düsteren und Nachdenklichen besitzt. Im Herbst 2017 konnte sie ihr Debüt mit dem Fantasy-Roman "Kind der Wüste" veröffentlichen, dem ersten Teil der Sandwandler-Reihe. Weitere Projekte und die Fortsetzung der Reihe sind in Planung.
©BoD

Ein riesengroßes Dankeschön an

Mareike Oikil

die mir das Buch zur Verfügung gestellt hat!

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